The Pursuit of Musick

401

Papal choir, 1564: Antonio Calasanz, note on meeting of papal singers, 24 July 1564 (Vatican, Fondo Cappella Sistina, 680, f.98); Richard Sherr, ‘Performance practice in the Papal Chapel during the 16th century’, Early Music xv (1987), 453

‘Antiquitatus in decantanda musica, vox que primo incipiebat [‘cuiuslibet vocis’, in margin] videlicet supranus, tenor, altus, vel bassus intonabat ad libitum suum.’

Jakob Adlung, 1758: Anleitung zu der musikalischen Gelahrtheit (Erfurt, 1758), 315 (ch.4 §94)

‘Woher nehmen wir den Anfang des Stimmens, oder wie bestimmen wir die Tiefe des C? Es ist bekannt, daß die Orgeln nicht überein sind, so, daß der Musikant nebst seiner Trompete stets etliche Aufsatze muß in der Ficke tragen, wenn er in mehrern Kirchen darauf blasen soll; so auch mit dem Waldhorn; aber wie kömmt man zu rechte mit den Flöten, Hautbois, Clarinetten, und dergleichen?’

Pitch standards

Diversity

Arnolt Schlick, 1511: Spiegel der Orgelmacher und Organisten (Mainz, 1511/R1959), sig.Bii (ch.2)

‘Ist das das werck dem Chor gemeß und gerecht gestimpt sey zü dem gesang. {dan wo sollichs nit bedacht wirt müssen die person offt zü hoch oder zü nieder singen.} ... Wie aber sollich moß der pfeyffen sein soll dem gemeß und Chor gelegen zü singen/ ist nit gantz oder eigentlich zü geben/ ursach mann singt an eim ort höher oder nydderer wann an dem andern. {darnach die person klein oder groß stymmen haben/} yedoch so die lengst pfeiff das Fa/ under dem gamaut ym pedall yr corpus von oben biß uff den fuß disser leng hiebey bezeichent sechzehen het/ solt meins bedunckens ein geschickt gut Chor moß sein. Mecht mann aber ein werck ein quint grösser/ so müßt das cfaut in dem pedall sollich leng haben.’

Praetorius, 1618: Michael Praetorius, Syntagma musicum, ii (Wolfenbüttel, 1618, 2/1619),  i) 102   ii) 16

i) ‘Sintemahl letzlich die ChoralWerck/ welche nach unserm Thon ein gantze Quart höher/ oder eine Quint niedriger gemacht/ für die bequemsten erkandt/ und an solchen Thon behalten worden. Und ob schon an etlichen Wercken etwas mangelt/ das sie nicht Iust in beschriebenen Thon einstimmen/ so ist doch solcher defect nicht denen Meistern{/ welche die alten ChoralWercke/ so ... anfenglich erbawet haben/} ... zuzumessen: sondern das man vieleicht zu der zeit noch keinen bestendigen Choristen=oder ChorThon/ darnach man sich richten mögen/ wie Gott lob nunmehr im gebrauch/ erwehlt gehabt.’

ii) ‘In Engellandt haben sie vorzeiten/ und in den Niederlanden noch anitzo ihre meiste blasende Instrumenta umb eine tertiam minorem tieffer/ als itzo unser Cammerthon/ intoniret und gestimbt/ also daß ihr F. ist im Cammer Thon unser D. unnd ir G. unser E.’

G. B. Doni, 1640: Annotazioni sopra il Compendio de’ Generi, e de’ Modi della Musica (Rome, 1640), 182

‘{Et così} cominciando da Napoli, si conosce che il Tuono dell’Organo, v’è più graue che questo di Roma, d’vn semituono; questo è sotto quel di Firenze, vn’altro semituono; quel di Firenze altrettanto sotto quel di Lōbardia; & questo parimente più graue di mezzo tuono di quel di Venetia: di modo che raccogliendo tutta la somma, il Tuono Venetiano è più alto del Napolitano vn ditono, ò terza maggiore.’

Antonio Barcotto, 1652: Regola, e breve raccordo…(MS, Bologna, presumed copy of a lost work printed in Padua, 1652); R. Lunelli, ‘Un trattatello di Antonio Barcotto colma le lacune dell’ “Arte organica”’, Collectanea historiae musicae, i (1953), 153

‘Quelli di Venezia sono delli più alti, che s’usino in questo stato, e s’adimandano in tuono dei Cornetti. Quelli portatili pur di Venezia, Padoa, Vicenza, ed altre Città, sono un tuono più bassi, in voce umana, e si chiamano corristi.’

402

Oxford, 1662: New College, Oxford, archives, Warden Sewell’s 19th-c transcription of the Onus & Exoneratio Bursariorum, 1664–9; S. Bicknell, The History of the English Organ (1996), 111

J. C. Petit, 1740: Apologie de l’exellence [sic] de la musique (London, 1740), 31

‘Le Ton fixe est selon les Païs, plus haut, ou plus bas: En Italie le Ton fixe est beaucoup plus haut qu’en France, en Angleterre il est entre les deux: mais il faut remarquer qu’en Italie le Ton de l’Eglise est presque toujours un Ton plus haut que l’Opera, ou la Musique de Chambre.’

Quantz, 1752: Versuch einer Anweisung die Flöte traversiere zu spielen (Berlin, 1752/R1988), 241 (ch.17, sec.vii, §6)

‘Der venezianische Ton ist itziger Zeit eigentlich der höchste, und unserm alten Chortone fast ähnlich. Der römische Ton war, vor etlichen und zwanzig Jahren, tief, und dem Pariser Tone gleich. Anitzo aber fängt man an, den Pariser Ton dem venezianischen fast gleich zu machen.’

also  ‘Le ton de Venise est présentement le plus haut, & presque égal à notre vieux ton de Choeur. Le ton de Rome étoit bas, il y a vingt ans passé, & égal à celui de Paris. Mais à présent on commence à rendre ce dernier presqu’égal à celui de Venise.’

J. F. Agricola, 1757: Johann Friedrich Agricola, Anleitung zur Singekunst (Berlin, 1757), 45

‘In der Lombardey, und sonderlich in Venedig werden die Clavizimbale und andere Instrumente sehr hoch gestimmet. Ihr Ton ist fast nur einen halben Ton tiefer als der gewöhnliche Chor- oder Trompetenton. Was also auf der Trompete c ist, das ist bey ihnen ungefähr cis. In Rom ist die Stimmung sehr tief, fast der ehemaligen französischen Stimmung gleich, eine große Terze tiefer als der Chorton: so daß das c auf der Trompete mit dem e der andern Instrumente fast überein kömmt. Sie ist noch einen halben Ton tiefer als der an vielen Orten Deutschlandes eingeführete sogenannte A-Kammerton: bey welchem das a der chortönigen Instrumente mit dem c der kammertönigen gleich lautet. In Neapolis hält man die Mittelstraße zwischen dieser tiefen, und jener allzuhohen Stimmung.’

Histories

Praetorius, 1618: Michael Praetorius, Syntagma musicum, ii (Wolfenbüttel, 1618, 2/1619)  i) 102  ii) 117   iii) 14

i) ‘Wie denn auch vermutlich/ das lange zeit vorher alle Werck ... also in dem Thon und noch höher gestanden haben.’

ii) ‘Als/ daß annoch stehende alte kleine Werck im Dohm zu Magdeburg/ so eine Quarta höher/ denn das jetzt erbawte grosse newe ist.’

iii) ‘Es ist aber der Chor Thon bey den Alten anfangs umb ein Thon niedriger und tieffer gewesen/ als jtzo/ welches denn[?/dann]an den alten Orgeln und andern blassenden |Instrumentennoch zu befinden: Und hernacher von Jahren zu Jahren so weit erhöhet worden/ als er jtzo inItaliaund Engellandt/ auch in den Fürstlichen Capellen Deutsches Landes im gebrauch ist. Wiewol der Englische Thon/ anInstrumentennoch umb etwas/ doch ein gar geringes/ niedriger ist/ welches an ihren Zincken/ Schalmeyen oder Hoboyen (wie sies nennen) so daselbst gefertiget werden/ zu vernehmen.’

Quantz, 1752: J. J. Quantz, Versuch einer Anweisung die Flöte traversiere zu spielen (Berlin, 1752/R1988), 241 (ch.17, sec.vii, §6)

‘Der unangenehme Chorton hat einige Jahrhunderte in Deutschland geherrschet, welches die alten Orgeln sattsam beweisen. Man hat auch die übrigen Instrumente, als: Violinen, Baßgeigen, Posaunen, Flöten a bec, Schallmeyen, Bombarte, Trompeten, Clarinetten, u.s.w. darnach eingerichtet. Nachdem aber die Franzosen, nach ihrem angenehmen tiefern tone, die deutsche Querpfeife in die Flöte traversiere, die Schallmey in den Hoboe, und den Bombart in den Basson verwandelt hatten; hat man in Deutschland auch angefangen, den hohen Chorton mit dem Kammertone zu verwechseln: wie auch nunmehro einige der berühmtesten neuen Orgeln beweisen.’

J. A. Silbermann, 1766: Johann Andreas Silbermann to the Vorsteher of the Basel Predigerkirche; R. Walter & M. Schaefer, Die Orgeln des Doms zu Arlesheim (1983), 83; Haynes, 281

 ‘Man ist in unterschiedenen Zeiten her gewohnt gewesen, sich bey Stimmung der Orgeln viererley Thöne zu bedienen. Der tieffste war der französische Thom. Sodan 1/2 Thon höher als dieser, kombt der Cammer- oder auch sogenande Italiänische Thon, wornach heutzutag in allen Concerten gestimbt wird. ... Wiederum 1/2 Thon höher als erst gemelder, kombt erst der Chor-Thon. Und widerum 1/2 Thon höher der Cornet-Thon. In welchen alle alte Orgeln gestimbt worden, heutzutag aber nimmer üblich ist.’

Practicalities

Quantz, 1752:  J. J. Quantz, Versuch einer Anweisung die Flöte traversiere zu spielen (Berlin, 1752/R1988), 241 (ch.17, sec.vii, §7)

Ganassi, 1543: Sylvestro di Ganassi, Lettione seconda (Venice, 1543/R1970), sig.C (ch.5)

 ‘{la corda contrabassa ...} la se intende essere acordada & e quella che guida il resto delle corde le ben vero che lo acordo suo sie lo avertir che non la fusse tanto bassa che la viola non podesse rendere la sua vera intonatione over ancora che la fusse tanto alta diro tirada over stringada che le corde sottile non podesse arrivar a tal acuita come de questo accordo’.

403

Ortiz, 1553: Diego Ortiz, Trattado de glosas (Rome, 1553), f.26

‘Sono molte maniere di accordar’ il Violone col Cimbalo, perche si puo sonare per qual si voglia tuono, alzando o calando nel sonare vn punto o piu secondo il tuono del Cimbalo ricerca, il che quantunque sia difficile, col essercitio continuo se rendera facile ...<<’

Praetorius, 1618: Michael Praetorius, Syntagma musicum, ii (Wolfenbüttel, 1618, 2/1619), 15

‘Darumb laß ich mir den Unterscheidt/ da man zu Praag und etlichen andern Catholischen Capellen/ den Thon in ChorThon und CammerThon abtheilet/ auß dermassen sehr wohl gefallen. ...¶Der ChorThon aber/ welcher umb einen gantzen Thon tieffer ist/ wird allein in der Kirchen gebraucht: Und dasselbe erstlich/ umb der Vocalisten willen/ damit dieselbige/ weil auff ihnen die grösseste und meiste müh in der Kirchen ... beruhet/ mit ihrer Stimme destobesser fort kommen/ und nicht so bald/ wegen der höhe/ heischer werden mügen.’

Bismantova, 1677: Bartolomeo Bismantova, Compendio musicale (MS, Ferrara 1677/R1978)  i) 54r   ii) 57v

i) ‘... procurando ancora di sentire prima il tuono chorista del Organo ò altro; et in caso che fosse più alto il Cornetto del Organo, bisognerà mettervi una ò più Giunse, et se fosse per contrario più basso di voce, all’hora bisognerà levarne.’

ii) ‘Se per sorte si trovasse Organi, ò Cembali, che fossero assai bassi del Corista; è che il Cornetto non si potesse accordare, nè accomodarsi con le voci à quel Tuono, in ocasione di suonare Sinfonie, ò altro; in questo caso bisognerà accordare il Cornetto una voce più alta; e poi suonare una voce più bassa; e bisogna saper suonare per tutte le Chiavi, per poter suonare Spostato nè bisogni.’

Danoville, 1687: L’Art de toucher le Dessus et la Basse de la Violle (Paris, 1687/R1972), 31

‘on commencera à la monter par la quatriéme [string] jusques a ce qu’elle soit à un ton qui soit proportionné, & à une hauteur à laquelle les petites Cordes puissent s’accommoder sans estre forcées, parce que naturellement l’oreille ne peut souffrir les sifflemens ny l’aigreur; il ne faut pas non plus que ce soit sur un ton si bas, qu’on ne puisse tirer aucun son des grosses Cordes; on pourra dans ce rencontre se regler sur le ton de l’Opera, ou comme font les curieux avoir une petite Flutte faite sur le mesme ton.’

Muffat, 1698: Georg Muffat, Florilegium secundum (Passau, 1698), preface

‘Sur la maniere de Jouër les airs de Balets à la Françoise selon la methode de feu Monsieur de Lully’, iv: Mos. De certaines autres coutûmes des Lullistes, qui peuvent servir à nôtre sujet

‘Le ton, auquel s’acordent les François est ordinairement d’un ton, & mêsme pour lesOperasd’une tierce mineure plus bas, que celuy d’Allemagne, ditdu Cornet, qu’ils treuvent trop haut, trop piaillant, & trop forcé. Pour moy s’il m’étoit libre de choisir, lors qu’aucun autre égard n’y mettroit obstacle, je me servirois du premier, qu’on nomme en Allemagne l’ancien ton du choeur avec des chordes un peu plus épaisses, ne manquant pas de vivacité avec sa douceur.’

Mattheson, 1713: Johann Mattheson, Das neu-eröffnete Orchestre (Hamburg, 1713), 267

‘Alle Trompeten sind Chor-Tohn/ deswegen ein Stück so im Cammer-Tohn mit Trompeten accompagniret werden soll/ denselben zu gefallen allemahl aus dem d. dur gesetzet wird/ weil d. im Cammer-Tohn c. im Chor-Tohn ist.’

Kuhnau, 1714: Johann Kuhnau, Gutachten über die Freiberger Domorgel (MS, 1714); B. Haynes, A History of Performing Pitch (2002), 497

‘so hat man, um zu erfahren, ob es im richtigen Cornet- oder Chor-Tone steht, einige von den Stadtpfeifern mit ihren Hautbois und Trompeten kommen, und etliche Lieder blasen lassen, da man denn befunden, daß, als man mit dem Werke accompagniret, solches mit den Instrumenten vollkommen eingestimmet.’

J. F. Agricola, 1757: Johann Friedrich Agricola, Anleitung zur Singekunst (Berlin, 1757), 46

 ‘Die Römischen Arien können von einerley Sängern schwerlich in Venedig, und die Venetianischen schwerlich in Rom gesungen werden. Jene sind dort zu hoch, und diese hier zu tief. Soll man die Arien immer transponiren, (in höhere oder tiefere Tonarten versetzen), so leidet gemeiniglich die Wirkung, die sie in der Tonart thun, in welcher sie, oft mit großem Vorbedachte, eigentlich gesetzet sind, gar zu sehr darunter: der Unbequemlichkeiten zu geschweigen, welche dieses Versetzen nicht selten den Instrumentisten verursachet. Denen Sängern, welche gern sehr hoch singen, ist die tiefe Stimmung lieb: und denen, welche mit viel Tönen in der Tiefe pralen wollen, ist die hohe Stimmung angenehmer.’

Adlung, 1758: Jakob Adlung, Anleitung zu der musikalischen Gelahrtheit (Erfurt, 1758), 327

‘denn so kann entweder der Organist eine Secunde tiefer spielen, oder der Director der Musik schreibt dessen Stimme einen Ton tiefer; die besaiteten Instrumente stimmt er alsdenn um 1 Ton tiefer, um nicht alles umschreiben zu müssen.’

J.H.Stumm,1770: Johann Heinrich Stumm, letter (14 Mar. 1770); F.Bösken,Quellenund Forschungen zur Orgelgeschichte des Mittelrheins(1967), i, 499

‘Aus Ew. Hochwürden zweyden geehrten haben ersehen, daß sie daß Werk nun mehro in Chorton wollen gestelt haben, und daß wegen, weilen der Cornetthon zum Choral zu hoch, wie auch nicht alle Organisten nicht im Standt währen zu transponiren, allein der Cornet Thon ist doch der rechte und gewönigliche Thon zum Coral, wirdt auch aller Ordhen, wo nicht beständig Musik gemacht wirdt, begert, weilen wie sie sagen, der Chorthon zum Coral zu tief und schläffrig währe, daß hat ein Mahl seine Richtigkeit, daß ein Werk das im Cornet Thon gestimmt, viel frischer und lebhafter geht als eines, welches Chorton hat, zu deme macht es einem Organisten mehr zu schaffen, wan er suponiren als transponiren muß’.

404

Sonority

Morley, 1597: Thomas Morley, A Plaine and Easie Introduction to Practicall Musicke (London, 1597/R1969), 166

Praetorius, 1618: Michael Praetorius, Syntagma musicum, ii (Wolfenbüttel, 1618, 2/1619/R1958), 16

‘Und ist zwar nicht ohne/ daß man in diesem Thon* den Clavicymbeln (wie verstendige Instrumentmacher wissen) ein lieblichern und anmütigern Resonantz geben und zuwenden kan/ mehr/ als wenn man sie nach dem Cammer Thon abtheilet; Wie denn auch die Flötten und andere Instrumenta in solchem niedern Thon lieblicher/ als im rechten Thon lauten/ und fast gar eine andere art im gehör ... mit sich bringen.’ * ‘umb eine tertiam minorem tieffer/ als itzo unser Cammerthon’

Burwell Lute Tutor, c1670: copied for Mary Burwell (MS, c1670); The Burwell Lute Tutor (c1974), ch.4, f.7v

J. G. Mittag, 1756: Johann Gottfried Mittag, Historische Abhandlung der Erfindung, Gebrauch, Kunst, und Vollkommenheit der Orgeln (Lüneburg, 1756), 12

‘{Uebrigens ist noch anzumerken, daß} das ganze Werk auf Chorton angeleget. Und dieser Ton ist auch der natürlichste; denn es wird ein solches Werk allezeit noch einmal so munter und frisch klingen, als wenn es auf Cammerton angeleget ist. Also stehet diese Orgel iust eine Secunde höher, als der so genannte Cammerton; folglich klinget dieses Werk, beym Choral singen und im präludieren, desto munterer, daß man nicht nöthig hat, fast alle Chorale, so ein wenig tief gesetzet sind, zu transponieren.’

Transposition

Agostino Agazzari, 1607: Del sonare sopra’l basso con tutti li stromenti e dell’uso loro nel conserto (Siena, 1607/R1969), 10

‘{Finalmente} conviene saper anco trasportare le Cantilene da un tasto ad un’altro, quando però vi sono tutte le consonanze naturali, e proprie di quel tono; perche altrimenti non si debbon trasportare ... Trasportar alla quarta, ò quinta, è più naturale, e commodo di tutti: e tal volta una voce più giù, ò più sù; ed in somma convien veder quel più proprio e conferente à quel tono: e non come fanno alcuni, che pretendono suonar ogni tuono in ogni corda{; perchè s’io potessi disputar alla lunga, gli mostrarei l’improprietà, ed error loro.}’ 

High clefs

Giuseppe Paolucci, 1772: Arte pratica di contrappunto (Venice, 1765–72), iii, 173–4

[From the early 1500s] ‘si vedono Composizioni dove le parti sono più alte, ma primieramente si deve sapere che queste Composizioni si cantavano sempre senz’Organo; e senza altro Strumento, e per conseguenza era in libertà de Cantori di prenderle coll’Intonazione bassa quanto volevano, onde a misura che le parti andavano appunto che si usa anche a dì nostri ne’Cori, dove si canta il Canto Fermo, che a misura della Cantilena di esso si prende l’Intonazione. Si introdusse poi che l’Organo rispondesse ai Cantori vicendevolmente, cioè che coll’Organo si framezzasse ora l’uno, ora l’altro versetto, ed allora dovendosi stare al Corista dell’ Organo, era necessario che i Compositori si adattassero ai Coristi degli Organi’.

Zacconi, 1592: Lodovico Zacconi, Prattica di musica (Venice, 1592/R1967), f.218v

‘gl’Istrumenti possano sonar una cosa hora in un Tuono & hora nell’altro, per rispeto che tutti universalmente sono alti rispetto alle voci. Et cosi quando che con gl’Istrumenti si vogliano accompagnar le voci il piu delle volte per accommodarle, le si sonano alla seconda, alla terza, alla quarta &c. ... i Tuoni harmoniali posti & collocati dentro alle lor corde naturali: si possano sonar un Tuono piu basso: & che li trasportati si possano fare alla quarta & alla quinta come si presuppone ch’egli da se stesso habbia considerar queste cose.’

Praetorius, 1618: Michael Praetorius, Syntagma musicum, iii (Wolfenbüttel, 1618, 2/1619/R1958), 80–1

‘Ob zwar ein jeder Gesang/ welcher hoch Claviret, das ist/ da im Baß das [C clef] uff der ander oder dritten Lini von obenan zu zehlen/ oder das [F clef] uff der dritten Lini ... befunden wird; Wenn er b mol, per quartam inferiorem in durum; Wenn er aber [natural symbol] dur, per quintam inferiorem in mollem, naturaliter in die Tabulatur oder Partitur von Organisten/ Lauttenisten und allen andern/ die sich der FundamentInstrumenten gebrauchen/ gebracht unnd transponiretwerden muß’.

Wolfgang Schonsleder, 1631: Volupius Decorus [/Wolfgang Schonsleder], Architectonice musices universalis (Ingolstadt, 1631), 66

‘Miror plerosque musicorum scribere solere multas cantiones in clavibus altioribus {seu medio loco linearum positis,} cum sciant eas, si quidem cantari velint, in graviorem seu inferiorem clavem transponendas esse alioquin in priori clave omnes voces nimis acutæ forent & minime humanis vocibus idoneæ, instrumentis aptius sonandæ.’

Schütz, 1661: Heinrich Schütz, Psalmen Davids, [op. 14] (Dresden, 1661) (rev. and enlarged version of the ‘Becker Psalter’, 1628), bassus continuus partbook, afterword

‘Solche Transpositionen bey Gebrauch dieses Werckleins (bevorab in denen hoch-gezeichneten Systematis) offtermals nicht alleine hochnötig/ sondern auch der Cantorum Stimmen bequem/ und dem Gehör desto angenehm fallen.’

405

Organists

Zarlino, 1558: Gioseffo Zarlino, Le istitutioni harmoniche (Venice, 1558, 2/1561/R1999), 319 (Pt iv, ch.17)

‘tali Trasportationi sono utili, & sommamente necessarie anco ad ogni perito Organista, che serve alle Musiche choriste; & ad altri Sonatori similmente, che sonano altre sorti di istrumenti, per accommodare il suoni di quelli alle Voci, le quali alle volte non possono ascendere, o discendere tanto, quanto ricercano i luoghi proprii delli Modi, accommodati sopra i detti instrumenti.’

G. B. Morsolino, 1582: Giovanni Battista Morsolino to the reggenti of the Duomo, Cremona (24 Sept. 1582); La musica in Cremona nella seconda metà del secolo XVI, ed. G. Cesari & G. Pannain (Milan, 1939), preface, xvi

‘per ciò usasi sempre ò la maggior parte delle volte che gli organisti son sforzati suonare fuori de tuon più basso per accomodar li cantori: et così si fa in San Marco in Venezia; così qui sul mio, et sopra la magior parte degli organi ove sono organisti di qualche valore.’

Morley, 1597: Thomas Morley, A Plaine and Easie Introduction to Practicall Musicke (London, 1597/R1969), 156

Diruta, 1609: Girolamo Diruta, Secondo parte del Transilvano (Venice, 1609/R1978), Bk iii, 4

‘vi è necessario intendere un’altra sorte di trasportatione per poter rispondere al Choro in voce commoda, tanto nel Canto figurato, quanto nel Canto fermo. E perche la maggior parte de gl’Organi sono alti, fuora del Tuono Choristo, bisogna che l’Organista si accommodi à sonare fuor di strada, un Tuono, & una Terza bassa.’

Transposing devices

Arnolt Schlick, 1511: Spiegel der Orgelmacher und Organisten ([Mainz], 1511/R1959), sig.Bivr,v; Mendel, 97

‘Wann man die werck der orgeln eins tons höher oder nydderer ziehen möcht dann sie an yn selbs uff recht chor moß gestympt sein/ wer dem organisten und den sengern ein grosser vorteill. , als ich dan hör sagen Vor jarn ein positiff also gemacht sey/ aber gantzer volkhommener werck weiß ich nit meer dan eins das sampt seinem positiff zü rück zwey manualn pe|daln/ und allen registern der vill unnd seltzam sein/ eins tons höher/ und wider ab zü ziehen ist/ so offt eim geliept und nottürfft des Chors und anders gesangs erheischet’.

Ruckers family: Quirinus van Blankenburg, Elementa musica (The Hague, 1739), 142

406

G. B. Doni, c1635: Trattato di musica scenica (MS, c1635); Doni, Lyra Barberina amphichordos: accedunt eiusdem opera, ed. A. F. Gori & G. B. Passeri (Florence, 1763), ii, 56

‘nel quale ingegnosamente con mutare solo il registro, le stesse corde servono al Tuono di Roma, a quello di Firenze più alto un semituono, e a quel di Lombardia più acuto del medesimo di Roma un Tuono intero’.

Farinelli, 1770: Charles Burney, 1770; Dr Burney’s Musical Tours in Europe, ed. P. A. Scholes (1959), i, 152

 

Mersenne’s proposition

Mersenne, 1636: Marin Mersenne, Harmonie universelle (Paris, 1636/R1963), Pt 2, 147–8 (Traité des Instrumens, Bk 3, Prop.xviii)

(‘Tous les Musiciens du monde feront chanter une mesme piece de Musique selon l’intention du Compositeur, c’est à dire au ton qu’il veut qu’elle se chante’) ‘... si l’on envoyoit une piece de Musique de Paris à Constantinople, en Perse, à la Chine, ou autre part, encore que ceux qui entendent les notes, & qui sçavent la composition ordinaire, la puissent faire chanter en gardant la mesure, neanmoins ils ne peuvent sçavoir à quel ton chaque partie doit commencer{, c’est à dire combien la premiere, ou les autres notes de la basse doivent estre graves ou aiguës, d’autant que si les Chinois, par exemple, ont une voix plus grave & plus basse que les Francois, ils commenceront chaque partie plus bas que nous ne faisons, & s’ils ont plus aiguë ils commenceront plus haut.} Je sçay que l’on peut advertir au commencement de la piece de Musique qu’elle doit estre chantée au ton de Chappelle, ou plus haut ou plus bas un demy-ton, &c. Mais plusieurs ne sçavent que c’est que le ton de Chappelle, & il est trop difficile de transporter un tuyau d’Orgue, ou quelqu’autre instrument ... Or le Compositeur donnera un signe certain & universel du ton, auquel il desire que l’on chante sa Musique, ou telle autre qu’il voudra, s’il met vis à vis de l’une des notes de la Basse, ou des autres parties, le nombre des battemens de l’air qui fait le son’.

Johann Georg Neidhardt, 1732: Johann Georg Neidhardt, Gäntzlich erschöpfte mathematische Abteilungen des diatonischchromatischen, temperirten Canonis Monochordi (Königsberg, 1732, 2/1734), 40

‘Unter den ungleich schwebenden [Stimmungen] stehen mir, vor allen andern, drey an. ... [Eine], wo z.E. die Tertia maior, c e, 5 Zwölftheil schwebt ... wäre wohl die beste für eine grosse Stadt. Einer kleinen Stadt diente die Andre ..., wo erwehnter Tertie nur 4 Zwölftheil schwebt. Ein Dorf endlich könnte sich an ... [jene] halten, wo sie gar nur 3 Zwölftheil schwebt.’

Intervals & harmonies

Intervals

Semitones 

Charles Butler, 1636: The Principles of Musik, in singing and setting (London, 1636/R1970), 3 (orthography altered)

Jacques de Liège, ?c1310: Jacobi Leodiensis Speculum Musicae, ed. R. Bragard (1955–73), vi, 146

‘Dicendum igitur quod, etsi possibile sit ponere vocem mediam inter .A. primam et .B. secundam ibique dividere tonum in duo semitonia inaequalia, sicut in aliquibus instrumentis artificialibus fit, ut in organis, in quibus quasi ubique tonus in duo semitonia dividitur inaequalia ut ibi plures cantus possint fieri pluresque concordiae discantusque reperiri, non est tamen hoc utile quantum ad cantus vocis humanae.’

Marchettus of Padua, 1317: Musica, seu Lucidarium ... ; Scriptores Ecclesiastici de musica, ed. M. Gerbert (St Blasien, 1784/R1963), 74 (tract.2, ch.7); The Lucidarium of Marchetto of Padua, ed. J. W. Herlinger (1985), 144

‘Semitonium minus seu enarmonicum est quod continet duas dyeses, quo quidem utimur in plano cantu. Dyatonicum vero tres continet dyeses, quo quidem non utimur in cantu plano, eo quod propter suam maioritatem excedat omnes consonantiarum proportiones, dissonantiam inde creans. Utimur enim eo in cantibus mensuratis.’ 

Arnolt Schlick, 1511: Spiegel der Orgelmacher und Organisten ([Mainz], 1511/R1959), sig.eiiv

 ‘... als nemlich inwendig zwolff jarn ist ein werck gemacht worden das hett doppel semitonien ym manual und pedal/ der ursach was die gemein pfleglichen semitonien zü hoch oder nieder weren/ solten die andern mit iren sonderlichen pfeiffen und cören erstatten. wellich man nent halb semitonien / oder ignoten. es was aber vergeben und umb sunst/ nit zü brüchen.’

Vicentino, 1555: Nicola Vicentino, L’antica musica ridotta alla moderna prattica (Rome, 1555/R1959), f.18v–19r (Bk i, ch.19)

‘si sente molte volte cantare il minore Semitono, in luogo del maggiore ... & molte volte occorre alli Cantanti, che cantando alcuna compositione, abbassono un semitono, & un tono dal suo primo principio, al fine di quella. Et questa è la ragione che alcuni vogliono dimostrare cantando, alcune delicature per via del semitono, & lo fa piu corto del maggiore, et diventa minore: allhora li Compagni (buoni prattici) che non vogliono discordare, abbassano quel grado, overo salto, che è nella sua parte per accordare; & così tutti gli altri insieme, di modo che cantando à questo modo aggiungano al fine di esso canto sempre abbassando ... & il simile anchora molti Cantanti fanno per il contrario, che quando ritrovano un Diesis Cromatico ascendente, che fa admostratione di semitono minore: alcuni lo sostentano tanto, che per forza gli altri cantanti condescendono all’accordo, et come piu semitoni minori ritrovano, tanto più il fine di essa compositione, da quelli viene alzata’.

407

Francisco Salinas, 1577: De musica (Salamanca, 1577), 80 (Bk 2, ch.21)

 ‘apud Italos Diesibus utuntur in organis ad minus duabus in omni Diapason, altera inter a. Diatonicum & g. Chromaticum, & altera inter d. Diatonicum & c. Chromaticum; ut commodiùs ab ipsis, organa pulsantibus, choro cantantium responderi possit, cuiusmodi organa ego sæpe pulsavi Florentiæ in monasterio Fratrum Dominicalium valdè celebri, quod sancta Maria Novella nuncupatur.’

Morley, 1597: Thomas Morley, A Plaine and Easie Introduction to Practicall Musicke (London, 1597/R1969), Annotations (Pag.2 vers.26), ¶v

Tosi, 1723: Pier Francesco Tosi, Osservazioni sopra il canto figurato (Bologna, 1723/R1968), trans. as Observations on the Florid Song by J. E. Galliard (London, 1742, 2/1743/R1969), 19–21 (ch.i, §15)

Peter Prelleur, 1731: Peter Prelleur, The Modern Musick-Master (London, 1731/R1965), Pt V (Violin), between 4 and 5 (caption to fold-out diagram)

Quantz, 1752: J. J. Quantz, Versuch einer Anweisung die Flöte traversiere zu spielen (Berlin, 1752/R1988)  i) 37–8 (ch.3, §8)   ii) 217 (ch.17, sec.iv, §11)

i) ‘Die Ursache welche mich veranlaßet hat, der Flöte noch eine Klappe, welche vorhin nicht gewesen ist, hinzuzufügen, rühret von dem Unterschiede der großen und kleinen halben Töne, her. ... Der große halbe Ton hat fünf Kommata, der kleine aber hat deren vier. Folglich muß Es um ein Komma höher seyn als Dis. Hätte man nur eine Klappe auf der Flöte, so müßten beyde das Es und das Dis, wie auf dem Claviere, da man sie auf einem Taste greift, schwebend gestimmet werden: so daß weder das Es zu dem B, als Quinte von unten; noch das Dis zu dem H, als große Terz von oben, rein stimmen würden. ... Es ist zwar wahr, dieser Unterschied kann auf dem Claviere, wo man alle diese Töne, die hier unterschieden sind, auf einem Taste greift, und sich nur durch die Schwebung derselben helfen muß, nicht gemacht werden. Dem ungeachtet aber, da er doch in der Natur der Töne gegründet ist; da ihn Sänger und Bogeninstrumentisten, ohne Mühe beobachten können: so ist es billig, denselben auch auf der Flöte anzubringen; welches ohne die zweyte Klappe nicht geschehen kann.’

ii)‘Wenn an einem Violoncell Bände sind, wie bey der Viola da Gamba üblich ist: so muß der Violoncellist, bey denen mit b bezeichneten Tönen, die Seyten, mit den Fingern, ein wenig über die Bände hinaus, und zwar etwas stärker niederdrücken; um solche so viel höher zu greifen, als es ihr Verhalt, gegen die mit Kreuzen bezeichneten Töne erfodert, nämlich um ein Komma.’

Leopold Mozart, 1756: Versuch einer gründlichen Violinschule (Augsburg, 1756), 66–7 (ch.3, §6n)

‘Nach dem richtigen Verhältnisse aber sind alle die durch das (b) erniedrigten Töne um ein Komma höher als die durch das (#) erhöheten Noten. Z.E. Des ist höher als Cis; As höher als Gis. Ges höher als Fis, u.s.w.’ 

3rds

Morley, 1597: Thomas Morley, A Plaine and Easie Introduction to Practicall Musicke (London 1597/R1969), 177

Mersenne, 1637–8: Marin Mersenne, Harmonie universelle (Paris, 1636), Pt 3, appendix, ‘Nouvelles observations’, vii

‘il est certain que l’Orgue & l’Epinette estans temperées selon le manche des Luths & des Violes, les concerts qui en reussiront, paroistront plus justes, à raison de la convenance de leurs accords. Mais nos Praticiens ne sont pas d’avis de changer l’accord de l’Epinette, pour la contraindre à l’accord du Luth, de peur de quitter la perfection de leurs Tierces, & de leurs demitons, qui font l’une des plus grandes beautez, et varietez de la Musique.’ 

Rameau, 1726: Jean-Philippe Rameau, Le nouveau système de musique théorique (Paris, 1726), 110

 ‘{Car} il est bon de remarquer que nous recevons des impressions differentes des intervales, à proportion de leur differente alteration: Par exemple, la Tierce majeure qui nous excite naturellement à la joye, selon ce que nous en éprouvons, nous imprime jusqu’à des idées de fureur, lors qu’elle est trop forte; & la Tierce mineure qui nous porte naturellement à la douceur & à la tendresse, nous attriste lors qu’elle est trop foible.’

Tartini, 1754: Giuseppe Tartini, Trattato di musica seconda la vera scienza dell’armonia (Padua, 1754), 100

 ‘Io nel mio Violino, dove suonando a doppia corda posso incontrar fisicamente la forma dell’intervallo, di cui è segno fisico dimostrativo il tal terzo suono, che deve risultare, ho il vantaggio per me, e per i miei scolari della sicura intonazione, e in conseguenza dell’uso reale della scala suddetta in precisione di ragioni.’

4ths & 5ths

Vincenzo Galilei, 1581: Dialogo della musica antica et della moderna (Florence 1581/R1934), f.55

 ‘ne segue adunque necessariamente contro il comun parere, che le Quinte si cantino hoggi diminuite, & superflue le Quarte dal vero loro essere; per lo che (secondo che io dissi) si viene dall’Ottava in poi, à cantare qual si voglia altro intervallo fuor della vera sua proporzione; … dicovi in oltre, che con piu gusto è universalmente intesa la Quinta secondo la misura che gli dà Aristosseno, che dentro la Sesquialtera sua prima forma. nè da altro credo veramente ciò avvenga, che dall’haverci il mal uso corrotto il senso: imperoche la Quinta dentro il Sesquialtera non solo pare nell’estrema acutezza che ella può andare, ma piu tosto che ell’habbia un poco del duro per non dire (insieme con altri d’udito delicato) dell’aspro.’

Jean Denis, 1643: Traité de l’accord de l’espinette (Paris, 1643), 10–11

‘Je ne desire point parler de la Theorie, mais seulement de la Pratique & usage. Et comme nous accordons l’Espinette dans la perfection ... nous baissons toutes les quintes d’un poinct, & en telle sorte que la quinte paroist encor bonne, quoy qu’elle ne soit pas juste, ... & toutes les quintes doivent estre tempe|rées esgallement, & toutes pareilles’.

408

Rameau, 1737: Jean-Philippe Rameau, Génération harmonique (Paris, 1737), 91–2

 (Quand ‘toutes les Quintes [d’un Violon] sont justes’) ‘les deux Cordes extrêmes doivent former entr’elles une Sixte majeure trop forte d’un Comma; aussi les habiles Maîtres font-ils à cet égard ce que les autres font sur la Viole à proportion; ils diminuent un tant soit peu les Quintes, comme me l’a assuré M. Guignon Ordinaire de la Musique de Sa Majesté, pour y adoucir la dureté de la Sixte en question.’

Harmonies

Jacques Ozanam, 1691: Dictionnaire mathématique (Amsterdam, 1691), 662

‘Quelque precaution que nous prenions en accordant nos Instrumens pour en rendre tous les Accords égaux, il ne laisse pas de s’y trouver toujours quelque inégalité: & c’est ce qui fait que nous remarquons un je ne sçai quoi de triste ou de guay, de melodieux ou de dur, qui nous fait distinguer un Mode d’avec l’autre par le secours de l’oreille.’ 

Werckmeister, 1697: Andreas Werckmeister, Hypomnemata musica (Quedlinburg, 1697), 33–4

 ‘Wenn nun alle Semitonia/ Toni, tertien, qvinten u.s.w. in einerley differenz und Schwebung bestünden/ so wolte man aus den Transpositionibus wenig Belustigung haben: Zum Exempel: Wenn der Dorius eine Secunde etwa ins c. oder e. transponiret wird/ so machen solche transpositiones grosse Veränderungen und Bewegungen/ dieses thut die höhe/ und tieffe der Sonorum nicht so wol als die veränderliche Disposition, der Tonorum, und Semitoniorum wie auch die Schwebung der Consonantiarum.’

An Essay on Musick, c1710: Anon., An Essay on Music (Bod. Lib. MS), f.82r–v; R. Herissone, Music Theory in Seventeenth-Century England(2000), 190

Rameau, 1726: Jean-Philippe Rameau, Le nouveau système de musique théorique (Paris, 1726), 110

 ‘L’excès des deux dernieres Quintes & des quatre ou cinq dernieres Tierces majeures est tolerable, non seulement parce qu’il est presqu’insensible, mais encore parce qu’il se trouve dans des Modulations peu usitées; excepté qu’on ne les choisisse exprès pour rendre l’expression plus dure, &c. ... ¶Les habiles Musiciens sçavent profiter à propos de ces differens effets des Intervales, & font valoir par l’expression qu’ils en tirent, l’alteration qu’on pourroit y condamner.’

J.D. Heinichen, 1728: Johann David Heinichen, Der General-Bass in der Composition (Dresden, 1728), 85; Haynes, EM (1991), 368

 ‘{Denn} en general mag man wohl sagen, daß ein Ton zu Exprimirung der Affecten geschickter sey, als der andere; wie uns denn bey heutigen guten Temperaturen, (von alten Orgel-Wercken reden wir nicht) die mit # und b doppelt und 3fach bezeichneten Tone, vornehmlich im Theatralischen Stylo als die schönsten, und expressivesten vorkommen, dahers ich zu Erfindung eines ungeschmackten pur-diatonischen Clavieres nicht einmahl rathen wolte wenn es auch Practicabel wäre’.

Keyboard instruments

Ganassi, 1543: Sylvestro di Ganassi, Lettione seconda (Venice, 1543/R1970), ch.4

‘{perche} ancora la natura della corda & di piu dico ancora il natural della Musica come di questo semo acertadi da l’Organo & da l’Istromento di pena che e a volere acordare ditto Stromento & stromenti dibisogno e di tenir alcune quinte piu basse cioe alquanto scarse de la sua vera intonatione altrimenti non ci potria mai acordalo chel si potesse sonar percheel veneria a esser discordato’.

Praetorius, 1618: Michael Praetorius, Syntagma musicum, ii (Wolfenbüttel, 1618, 2/1619/R1958), 150–1

(‘Wie man ein Regal, Clavicymbel, Symphonien und dergleichen Instrument vor sich selbst accordiren und rein stimmen könne.’) ‘Daß alle Octaven und Tertiæ perfectæ seu majores gar rein gestimmet werden ... Daß alle Quinten nicht gerade und rein/ sondern gegen einander (doch uff gewisse maß) niedrig schwebend gelassen werden ... ¶Wenn nu diese ... recht in acht genommen werden/ so kan man im stimmen nicht leichtlich irren: doch ist das letzte die Quinten(vorgeschriebener art nach) recht einzuziehen das schwehrste/ oder in acht zu nemen das vornemste. Denn nach Octavenund Quinten kan man ein gantz Instrument einstimmen/ nur allein/ daß die Tertiæ majores, als zu Richtern gebraucht werden/ davon weitläufftiger meldung geschicht [sic].’ 

Jean Denis, 1643: Traité de l’accord de l’espinette (Paris, 1643), 9–10

 ‘comme nos Anciens voulurent accorder l’Espinette, ayant composé le Clavier dans sa perfection, comme il est maintenant, ils accorderent ... innocemment toutes les quintes justes ... & venant à toucher, ils trouverent que cét accord repugnoit fort à leurs esperances, & que les tierces maieures estoient trop fortes, & si rudes que l’oreille ne les pouvoit souffrir, & qu’ils ne trouvoient point de semitons ny maieurs ny mineurs, mais un semi-ton moyen, qui n’est ny maieur ny mineur{, estant plus foible que le majeur, & plus fort que le mineur}; & que les cadences ne valoient rien, ne pouvant souffrir cette rudesse qui blessoit si fort le sens de l’oüye{, qui donne le plus de plaisir à nostre ame}; se resolurent de temperer si bien cét accord, que l’oreille fust aussi,[sic] contente de la Musique Instrumentale, que de la Vocale: Et voulant baisser les tierces majeures, se trouva que par necessité il falloit baisser toutes les quintes & les temperer en sorte que l’oreille le peust souffrir.’

Scipione Maffei, 1711: ‘Nuova invenzione d’un Gravicembalo col piano, e forte’, Giornale de’ Letterati d’Italia (Venice), v (1711), 158

 ‘{Ma} nasce dall’imperfezione accennata, che un gravecembalo, o tiorba non si può interamente accordare con un violino, benchè sonando in concerto l’orecchio non se n’avvegga: e ne nasce parimente, che ne i più de’ neri non si compone, e solo vi si va con riserva, e da alcuni Maestri solamente, quando all parola be conviene il falso, e’l disgustoso della voce. Questa imperfezione degli strumenti, che hanno tasti, cagiona altresì, che nell’udir sonare s’accorgeremo molte volte, quando il componimento è {spostato, come parla il dialetto Fiorentino} o come dice la lingua comune,} trasportato: perchè venendo a cadere in quelle corde, che non hanno Quinta, la falsità del suono offende l’orecchio.’

J. S. Bach: i) C. P. E. Bach & J. F. Agricola, obituary (1750); L. Mizler, Neu eröffnete musikalische Bibliothek, iv (1754), Pt 1, 172–3; BD, iii, 88 (no.666)   ii) C. P. E. Bach (MS, 1774); BD, iii, 285 (no.801); J. N. Forkel, Über Johann Sebastian Bachs Leben … (Leipzig, 1802)

 i) ‘Das reine stimmen seiner Instrumente so wohl, als des ganzen Orchestres war sein vornehmstes Augenmerck. Niemand konnte ihm seine Instrumente zu Dancke stimmen u. bekielen. Er that alles selbst.’ [‘Auch stimmte er so wohl den Flügel als sein Clavichord selbst, und war so geübt in dieser Arbeit, daß sie ihm nie mehr als eine Viertelstunde kostete.’]

ii) ‘Die Clavicymbale wußte er, in der Stimmung, so rein und richtig zu temperiren, daß allen Tonarten schön und gefällig klangen. Er wußte, von keinen Tonarten, die man, wegen unreiner Stimmung, hätte vermeiden müssen.’

C. P. E. Bach, 1753: Versuch über die wahre Art das Clavier zu spielen, i (Berlin, 1753/R1957), 10 (‘Einleitung’, §14)

‘Beide Arten von Instrumenten [/Flügel & Clavicord] müssen gut temperirt seyn, indem man durch die Stimmung der Quinten, Quarten, Probirung der kleinen und grossen Tertien und gantzer Accorde, den meisten Quinten besonders so viel von ihrer größten Reinigkeit abnimmt, daß es das Gehör kaum mercket und man alle vier und zwantzig Ton=Arten gut brauchen kan. Durch Probirung der Quarten hat man den Vortheil, daß man die nöthige Schwebung der Quinten deutlicher hören kan, weil die Quarten ihrem Grund=Tone näher liegen als die Quinten. Sind die Claviere so gestimmt, so kan man sie wegen der Ausübung mit Recht für die reinste Instrumente unter allen ausgeben, indem zwar einige reiner gestimmt aber nicht gespielet werden. Auf dem Claviere spielet man aus allen vier und zwantzig Ton=Arten gleich rein und welches wohl zu mercken vollstimmig, ohngeachtet die Harmonie wegen der Verhältnisse die geringste Unreinigkeit sogleich entdecket.’

409

Disguising problematic notes

Arnolt Schlick, 1511: Spiegel der Orgelmacher und Organisten ([Mainz], 1511/R1959), sig.eiv

 [When cadencing on to A] ‘nit von nœtten ist/ das post soll der discant gleich den andern stymmen lang gehalten werd/ sonder mag mann sollich clausell den discant am anfang mit eim peußlein oder gerader diminutz/ tectlein/ leufflein/ rißlein oder floratur/ wie du es nennen wilt. wol verschlagen und bergen/ das die hertickeit offt genanter clausell nit gemerckt wirt. als ein geschickter organist zü thůn wol weiß’.

Praetorius, 1618: Michael Praetorius, Syntagma musicum, iii (Wolfenbüttel, 1618, 2/1619/R1958), 81

 (transposing ‘in durum’): ‘Dieweil aber solches den Organisten nicht allein schwer unnd unbequemlicher zuschlagen/ sondern auch an etlichen örthern eine unliebliche Harmoniam von sich gibt; Wenn nemlich das [natural sign] mit dem (fis) [F#] und in der mitten die Tertia major das (Dis) [D#]/ welches etwas zu jung und zu hoch)[sic] und also dargegen falsch ist/ gegriffen werden muß. So muß nicht allein ein Organist/ solches mit fleiß durchsehen unnd uberschlagen/ sondern auch gute acht haben/ daß er entweder die tertiam gar aussen lasse/ oder die tertiam minorem, das d tangire/ oder aber mit scharffen mordanten es also vergütte/ damit die Dissonantz so eigendlich nicht observiret und gehöret werde.’

Guillaume Gabrial Nivers, 1689: Motets à voix seule … avec L’Art d’accompagner sur la basse continue (Paris, 1689), 169

 ‘Pour accompagner modestement, quatre choses sont requises, outre la science ... qu’il faut avoir. ... La quatriéme chose consiste en une singuliere addresse pour éviter les fausses Tierces qui se rencontrent dans les Tons transposez, quand on Récite; car il vaut mieux dans ces rencontres espineuses lascher cette mauvaise Tierce, & se contenter de la Quinte & de l’Octave, que de donner occasion de chanter faux.’

Quantz, 1752: Versuch einer Anweisung die Flöte traversiere zu spielen (Berlin, 1752/R1988), 232–3 (ch.xvii, sec.vi, §20)

‘Einem jedem Clavierspieler, der die Verhältnisse der Töne versteht, wird auch zugleich bekannt seyn, daß die Subsemitone, als: D mit dem Kreuz, und E mit dem b, u.s.w. um ein Komma unterschieden sind; und folglich, aus Mangel der gebrochenen Tasten, auf diesem Instrumente, einige Ungleichheit im Stimmen, gegen die andern Instrumente, welche diese Töne in ihrem Verhältnisse rein greifen, verursachen: zumal wenn sie das Clavier, mit einem der letztgedachten Instrumente, im Einklange spielet. Weil nun diese Töne nicht allemal können vermieden werden; besonders in denen Tonarten, wo viel b und viel Kreuze vorkommen: so thut der Accompagnist wohl, wenn er, so viel als möglich ist, suchet, dieselben entweder in die mittelste oder unterste Stimme zu verstecken; oder, wenn einer davon die kleine Terze ausmachet, ihn gar weg zu lassen.’

Split keys

Praetorius, 1618: Michael Praetorius, Syntagma musicum, ii (Wolfenbüttel, 1618, 2/1619/R1958), 63

 ‘So sind bißher uff angeben verständiger Organisten etliche Clavicymbel und Symphonien herfür kommen/ darinnen der Clavis D# unterschieden und doppelt gemacht worden/ darmit man ... die tertiam zwischen dem h und F# rein und just haben könne. ¶Es wehre aber/ meines wenigen erachtens/ sehr nützlich und nötig/ daß so wol in Positiffen und Orgeln/ als in Clavicymbeln, &c. (do man zur noth die Säitten uff denselben Clavibus leicht umbstimmen/ umb etwas nachlassen und zu rechte einziehen kan) nicht allein der Clavis D#/ sondern auch G# unterschieden und doppelt gemacht würden/ so köndte man ... die tertiam minorem zum F in dem zugesetztem neben G# fein rein/ ... {alsdann vielmehr} haben.’

Equal temperament

Robert Smith, 1759: Harmonics, or The Philosophy of Musical Sounds (London, 2/1759), 166

Zarlino, 1588: Gioseffo Zarlino, Sopplimenti musicali (Venice, 1588), 212 (Bk 4, ch.31)

‘Questo modo di divider la Diapason, over’ Ottava in dodici Semituoni equali, hà lodato sopr’ogn’altra Divisione, il molto R.P. Don Girolamo Roselli ... come quella c’habbia da levare ogni difficoltà à Cantori, Sonatori, & Compositori, per poter communemente incominciare à cantare ò sonare sopra qual delle Dodici parti vorranno, secondo l’uso de Prattici, Ut.Re.Mi.Fa.Sol.La. girando per tutte le Note, facendo (come ei dice) la Musica sferica; essendoche dove incomincieranno un’ordine, potranno anco ivi finire commodamente ogni Canto, com’in un Moto perpetuo; perche tutti gli istrumenti potranno tener le loro accordature & unirsi; & gli Organi (com’ei dice) non faranno ne troppo alti, ne troppo bassi di tuono.’

Praetorius, 1618: Michael Praetorius, Syntagma musicum, ii (Wolfenbüttel, 1618, 2/1619/R1958), 65–6; tr, 65–6; trans. cf Lindley, Lutes, 36(–37)

‘Denn ob zwar uff den Violen de Gamba, fürnemblich aber uff der Lauten eine Mutet oder Madrigal durch alle Semitonia, und also das genus Chromaticum von einem geübten und erfahrnem [sic] Meister und Lautenisten musiciret werden kan: So ist es doch nicht so rein und just/ als uff einem solchen Clavicymbel [/‘Clavicymbalum Universale, seu perfectum’]/ zu wege zubringen; Aus denen Ursachen: Dieweil uff den Violen de Gamba, und den Lauten die Bünde alle gleich weit ...von einander abgetheilet ...¶Und weil dann nur ein halb Comma an beyden theilen mangelt/ dasselbe aber uff vorgedachten Instrumenten, als Violen und Lautten; ... im Gehör so viel nicht bringen kan/ so scheinet und lautet das Semitonium majus so wol/ als das minus uff dem einigen Bunde/ als wann es zu beyden Theilen recht einstimmete/ und kan der unterscheyd nicht so bald observiret und deprehendiret werden: Sonderlich/ weil man auch darneben den Säitten mit den Griffen uff den Bünden helffen/ nennen und geben kan’.

410

G. B. Doni, 1640: Sopra la divisione eguale attribuita ad Aristosseno; in Annotazioni sopra il Compendio de’ Generi, e de’ Modi della Musica (& other pieces) (Rome, 1640), 303–4

 ‘un musico principale & intendente, mio amico, m’hà fatto vedere un Cembalo ultimamente comparso in Roma, di forma & tastatura non diverso da gl’altri; ma accordato con i semituoni eguali. La qual cosa ad alcuni compositori hà dato nell’humore in estremo, per la facilità, che di prima vista promette: parendogli, che sia qualche grande, & nuovo segreto nella Musica. Mà costoro non sapevano forse, che simil cosa da molti, & molti, è stata tentata per il passato: & che, se facesse buon’effetto, è un pezzo, che sarebbe stata ricevuta, & stabilita; perche la facilità, & brevità piace a tutti. dove l’imperfettione grande delle terze, & seste, che vi si sente; & la mala intonatione, che farebbono quelli, che vi cantassero sopra, è causa, che questo Accordo non è stato, nè sarà mai ricevuto’.

Jean Denis, 1643: Traité de l’accord de l’espinette (Paris, 1643), 12; Marin Mersenne, Cogitata physico mathematica (Paris, 1644), 335

 ‘Or estant en l’assemblée de fort honnestes gens, & entendant cét accord que je trouvay fort mauvais & fort rude à l’oreille, leur disant mon sentiment, & que personne ne le pouvoit trouver bon, ils me respondirent que je n’y estois pas accoustumé: Et je leurs dis, que si on leur presentoit un festin de viandes ameres & de mauvais goust, & qu’on leur donnast du vinaigre à boire, dont ils se pourroient plaindre avec raison: si on leur disoit qu’ils n’y sont pas accoustumez, ce ne seroit pas une bonne raison & bien recevable’.

Johan Niclas Cahman, 1732: to the Bishop of Linköping (15 Apr. 1732); M. Åberg & H. Troje, ‘The Choir Organ in the Kristine Church, Falun’,British Institute of Organ Studies, 7 (1983), 53–4

‘Tÿ att således utdela de Tolf intervalla, som uti en Octav på Claveret finnas, lijka med ett Uhrwerck som dagens 12 tÿmar utj en lijkheet uträcknar, der till finner jag alldeles ingen skiälig Orsak eller raison, emedan harmonien wore då lijka reen, eller rättare sagt falskt klingande utur den ena tonen så wähl som den andra, och således lijka mycket utur hwilcken ton någon Author Behagade sitt arbete componera, och det samma af Musicanter spelades’ • ‘För min dehl att säja, tyckes det wara nog wida kommit, när alla 12 intervalla inom Octaven, kunna så tempereras och jämkas, att alla qvinter ganska lijtet swäfwa, då alla tertierne blifwa någorlunda hulpne, så att med temelt nöje kan spelas utur alla toner, så wähl utj ciss fiss och giss dur, som utj c d och f dur’.

J. G. Neidhardt, 1732: Johann Georg Neidhardt, Gäntzlich erschöpfte mathematische Abteilungen des diatonischchromatischen, temperirten Canonis Monochordi (Königsberg, 1732, 2/1734), 40, 41

 ‘Sie hat den Schein der allernatürlichsten [Temperaturen], weil ihrer wenig wissen, daß, und wie, die Menschenstimme temperire. Allein die meisten finden doch an dieser Stimmung nicht, was sie suchen. Es fehlet (heisset es) ihren Tertiis maioribus an der Abwechselung der Schwebungen, und folglich mehrerer Gemüths=Bewegungen. In der triade harmonica lässet sich alles leidlich genung hören. Aber wenn die Tertiae maiores alleine, und die Tertiae minores auch alleine, angegeben werden, so wollen jene alzu hoch, diese alzu niedrig klingen.’ • ‘Es führt also die gleich schwebende Temperatur ihre Bequemlichkeit und Unbequemlichkeit mit sich, wie der liebe Ehestand.’

 

Ensembles

Vicentino, 1555: Nicola Vicentino, L’antica musica ridotta alla moderna prattica (Rome, 1555/R1959), f.146v (Bk v, ch.66)

 (‘Dichiaratione sopra li diffetti del Liuto, e delle Viole d’arco, et altri stromenti con simili divisioni’) ‘Dall’ inventione delle viole d’arco, et del liuto fin hora sempre s’ha sonato con la divisione de i semitoni pari, et hoggi si suona in infinitissimi luoghi, ove che nascono due errori, uno che le consonanze delle terze, & in certi luoghi delle quinte non sono giuste; & l’altro errore è quando tali stromenti suonano con altri stromenti, che hanno la divisione del tono partito in due semitoni, uno maggiore, et l’altro minore non s’incontrano, di modo che mai schiettamente s’accordano quando insieme suonano.’

Giovanni de’ Bardi, c1580: Discorso mandato da Gio. de’ Bardi a Giulio Caccini detto Romano Sopra la Musica antica, e ’l cantar bene; G. B. Doni, Lyra Barberina amphichordos: accedunt eiusdem opera, ed. A. F. Gori & G. B. Passeri (Florence, 1763), ii, 244

 ‘{Oltre di ciò} fa di mestieri avere grande avvertimento nel concertare i ragionati strumenti, perchè non sono tutti accordati con le medesime distribuzioni; avvengache la viola, e il liuto secondo quello di Aristosseno temperati sieno. L’arpe, il gravicimbalo, con altri intervalli faccian le loro modulazioni. E più fiate mi è venuto voglia di ridere, vedendo strafelare i Musici per bene unire viola, o liuto con istrumento di tasti; poichè dall’ottava in fuori, poche corde vi ha tra esse, che siano unite, dalle quali cose si può cavare il valor loro’.

Vincenzo Galilei, 1581: Dialogo della musica antica et della moderna (Florence, 1581/R1934), f.30

 ‘Gli strumenti di fiato, come Flauti diritti, e traversi, Cornetti, & altri simili; hanno mediante la distribuitione de fori loro, aiutati appresso dalla buona maniera del discreto & perito sonatore di essi, facultà di accostarsi à questi [keyboard instrs & harp] & à quelli [fretted string instrs] secondo il bisogno & volere loro; & così parimente alle voci; quando però elle non volessero contro la lor natura piegarsi & à loro cedere.’

G. B. Doni, c1635: Trattato della musica scenica (MS, c1635); Doni, Lyra Barberina amphichordos: accedunt eiusdem opera, ed. A. F. Gori & G. B. Passeri (Florence, 1763), ii, 111

‘gl’ Instrumenti di tasto (e anco le Arpe, che hanno la medesima partecipazione) non possono troppo bene accordarsi con gl’instrumenti di manico (Tiorbe, e Liuti) e d’archetto (Viole, Violini &c.) e la ragione e manifesta, perchè gl’intervalli non sono del tutto i medesimi ...: essendochè i semituoni maggiori, e minori degl’ Instrumenti di tasti sono molto più diseguali, che negli altri Instrumenti, i quali contuttociò hanno le quarte, e le quinte più perfette; benchè le terze, e seste siano più perfetti in quelli di tasti, sicchè è forza, che in molti riscontri dissuonino insieme; come si conoscerà, quando se ne farà il paragone voce per voce: e di quì nasce, che quelli, che suonano il Liuto, o Tiorba con gli Organi, o Clavicembali, sempre diminuiscono; perchè se usassero botte piene, vi si conoscerebbe la dissonanza, la quale in note veloci non dà fastidio, perchè no si discerne’.

411

Rameau i) 1726: Jean-Philippe Rameau, Nouveau systême de musique theorique (Paris, 1726), 111  ii) 1737 Jean-Philippe Rameau, Génération harmonique ou Traité de musique théorique et pratique (Paris, 1737), 92–3

 i) ‘A l’égard du Temperament que les voix observent, il ne faut pas croire qu’il soit pareil à celuy que nous venons de dicter; excepté qu’elles ne soient accompagnées par des Instrumens, au Temparment [sic] desquels elles se conforment, tant à l’aide de leur flexibilité qu’à l’aide de la sensibilité de l’oreille’.

ii) ‘L’Oreille ne suit pas servilement le Tempéramment des Instrumens, elle a le sien particulier; ces Instrumens servent seulement à la mettre sur les voies des Sons fondamentaux, {par eux-mêmes, ou par quelques-uns de leurs Sons Harmoniques,} d’où prenant l’effor, elle tempére, sans réflexion, par sa justesse, tout ce qui peut s’opposer aux justes rapports de ses Sons fondamentaux’.

Quantz, 1752: Versuch einer Anweisung die Flöte traversiere zu spielen (Berlin, 1752/R1988), 240 (ch.xvii, sec.vii, §4)

 ‘Um die Violine recht rein zu stimmen, halte ich dafür, daß man nicht übel thun würde, wenn man sich nach der Regel richtete, die bey Stimmung des Claviers beobachtet werden muß, nämlich: wenn man die Quinten, nicht, wie geschieht, ganz rein, oder wohl gar über sich schwebend, sondern vielmehr unter sich schwebend stimmete: damit die bloßen Seyten alle mit dem Claviere übereinträfen. Denn sofern man die Quinten alle scharf und rein stimmen will: so folget natürlicher Weise, daß von vier Seyten nur eine mit dem Claviere gleichlautend ist.’

TUNING UP

Bacchus Bountie, 1593: ‘Philip Foulface of Ale-foord’, Bacchus Bountie (London, 1593)

the courtly lai: C. Page, Voices and Instruments (1987)  i) c1235 99  ii) c1270–80 101–2

Barcelona, 1459: K. Kreitner, ‘Music in the Corpus Christi procession of fifteenth-century Barcelona’, Early Music History, 14 (1995), 170] {Kreitner article includes Catalan original}

 ‘{Item} ordonaren los dits Consellers e promens que daquiavant tots les trompetes trompedors temorers o altres juglars que seran ordonats e havran a servir per sonar en la festa del sagrat cors de Jhuxhrist haien esser lo die abans de la dita festa a les .xii. hores de mig jorn o abans a la casa del dit trompeta de la Ciutat per temprar concordar e metre apunt les trompetes e altres sturments’.

Antony Holborne, 1597: The Cittharn Schoole (London, 1597), preface, sig.[A]3v

Dekker & Webster, 1607: Thomas Dekker & John Webster, 1607, West-Ward Hoe (London, 1607), Act iv

Praetorius, 1618: Michael Praetorius, Syntagma musicum, iii (Wolfenbüttel, 1618, 2/1619/R1958), 151–2

‘{Zum Beschluß aber} muß ich alhier den Organisten Freundtlich zu verstehen geben/ wenn ein Concert mit etlichen Choren in der Kirchen oder auch vor der Taffel angestellet wird/ daß/ gleich wie Fürtreffliche Oratores ... also auch sie im anfang mit ihren Præludijs die Zuhörer und gantzes Consort der Musicanten gleichsam Convociren und zusammen locken sollen/ als bald ihre Partes auff zu suchen und die Instrumenta rein und ohne Falsch ein zu Stimmen und zu intoniren, und sich also zum anfang einer guten und wol klingenden Music zu Præpariren.’ ¶{‘ist sehr nötig das sie erstlich mit beiden Händen die Octaven im G völlig begreiffen/ darinnen ein wenig immoriren und still halten/ hernacher ins D dann ins A folgens ins E ferner ins C und F. fallen und fürter in einem jeden/ aber mit der lincken Hand/ biß auff zween oder drey Tact still halten/} ob sie gleich mit der rechten feine Läufflin/ und andere Diminutiones, wie in denTocaten gebreuchlich/ mit ein bringen. So lang biß die andern ihre Lauten/ Violen und Geigen etc. rein ein gezogen und gestimbt haben {und alß denn können sie eine kleine Fugam, Lieblichephantasiam oder Tocatam anfahen/ Kurtz abbrechen/ und zum Final in dem Clave, dorinnen dasConcert anfänget/ fein seuberlich und allmählich schreitten damit sie mit einer guten gratia den Thon des Concerts widerumb erwischen ...}  ¶Ein aus dermassen aber sehr grosser Ubelstand und Klang ist es/ daß/ wenn der Organist præambuliret, die Instrumentisten inmittelst ihre Fagotten/ Posaunen und Zincken anstimmen/ und viel fistulirens und wesens durcheinander machen/ daß einem die Ohren darvon weh thun{/ und die kalten Schnuppe bekommen möchte: Sintemal es so ubel lautet/ und ein rumor durcheinander machet/ daß man nicht weiß/ obs gestochen oder gehawen ist.} Dorumb dann zumaln billich ein jeder zuvor/ ehe er zum uffwarten in der Kirchen oder sonsten erscheinen muß/ in seinem Losament den Zincken und Posaune fein wol stimme/ und sich uffm Mundstücke ein guten Ansatz mache{/ darmit solcher dissonantz und ubelklang der Auditorum aures und animos nicht mehr offendiren als dilectiren möge.}’

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G. B. Doni, c1635: Trattato della musica scenica (MS, c1635); Doni, Lyra Barberina amphichordos: accedunt eiusdem opera, ed. A. F. Gori & G. B. Passeri (Florence, 1763), ii, 110–11

 ‘Le fatiche poi, i disgusti, gli affanni, e i rammarichi, che i poveri Musici provano in aggiustare insieme tanti Sonatori, e suoni in luogo così angusto, appena si crederebbono; perchè con molto perdimento di tempo, e confusione bisogna disporre gl’ Instrumenti, e distribuire i lumi, collocare i sedili, rizzare i leggii, e accordare gl’ Instrumenti: e Dio sa se dopo averli bene accordati, bisogna di tutto spesso spesso rifarsi da capo per la moltiplicità delle corde, e rallentamento loro per rispetto de’ lumi, e quanto bene si possano raggiustare, mentre gli altri suonano.’

Muffat, 1698: Georg Muffat, Florilegium secundum (Passau, 1698), Prime osservazioni dell’autore’, sec.iv

 (‘Di certe usanze ricevute dai Lullisti facendo à nostro proposito’): ‘1. Si procuri di far accordar bene gli stromenti se si può avanti l’arrivo degli Auditori; ò si faccia al meno così presto, e cito che sarà possibile.  2. S’astinga d’ogni fracasso avanti che suonar, e di tanti preludii confusi che alle volte empiendo l’aria e l’orecchie, fan più gran’ fastidio avanti la Sinfonia, ch’ogni diletto, che se n’aspetta dopo.’

Sylvius Leopold Weiss, 1723: Johann Mattheson, Ephorus (Hamburg, 1727), 118 (appendix, Lauten-Memorial)

 ‘Freilich hat ein jedes Instrument seine Fehler, nehmlich die Maschine an ihr selbst betreffend, mit Saiten aufziehen, mit stimmen und dergleichen: doch habe mich allzeit beflissen, so wenig als müglich, zu stimmen, und fest selten, bey Gelegenheit, wo ich mich will hören lassen, Säiten aufzuziehen: außer es sey etwan gar sehr feuchtes Wetter.’

Roger North, c1726: J. Wilson, Roger North on Music (1959), 172

Mattheson, 1739: Der vollkommene Capellmeister (Hamburg, 1739/R1954), 483

‘Der ehmahlige Regente bey der Instrumental=Musik, oder Concertmeister zu Hannover, Signore Farinelli, ein Oheim ... des itzo berühmten Sängers dieses Nahmens}, hatte die löbliche Gewohnheit, daß er, vor der Anhebung z. E. einer Ouvertür selbst eine Violine rein stimmte, und zwar mit Bogenstrichen, nicht mit Fingerknippen; wenn das geschehen, strich er sie dem ersten Violinisten, eine Saite nach der andern, so lange vor, bis beide gantz richtig zusammenstimmeten. Hernach that der erste Violinist die Kunde, bey einem ieden insonderheit, und machte es eben so. ... Bey uns stimmen sie alle zugleich, und halten das Instrument unter dem Arm. Das gibt niehmahls eine rechte Reinigkeit.’ 

Quantz, 1752: Versuch einer Anweisung die Flöte traversiere zu spielen (Berlin, 1752/R1988), 181 (ch.xvii, sec.i, §8)

 ‘Der Anführer muß also, wenn er eine richtige Stimmung erhalten will, sein Instrument, bey Aufführung einer Musik, zuerst nach dem Claviere rein stimmen; und darauf, nach demselben, einen jeden Instrumentisten insbesondere einstimmen lassen. Damit aber die Instrumente, so ferne die Musik nicht sogleich angeht, nicht wieder verstimmet werden; muß er nicht gestatten, daß ein jeder die Freyheit habe, nach eigenem Gefallen zu präludiren und zu phantasiren: welches ohnedem sehr unangenehm zu hören ist, und verursachet, daß öfters ein jeder sein Instrument noch nachstimmet, und endlich von der allgemeinen Stimmung abweichet.’

Scots Magazine, 1755: [Anon.], ‘An account of a late improvement of church-music’, Scots Magazine, xvii (1755), 190–1

Count of Schwarzburg-Rudolstadt, 1766: Count Johann Friedrich von Schwarzburg-Rudolstadt, ‘Gedancken die regelmässige Besorgung der Musick betrefend’ (23 July, 1766); U. Omonsky, Musik am Rudolstädter Hof (Rudolstadt, 1997), 79

‘{Ich find hierbey sehr nöthig zu gedencken daß} das Stimmen jedoch nie zur Unzeit geschehen dörfe. Am besten ist es wenn es vor der zuhaltenden Musick und nicht in Gegenwart der Zuhörer geschiehet. In der Kirche kan nun dieses nicht vermieden werden, und folglich muß es unter dem praeludieren der Orgel besorget werden nicht aber wenn der Geistliche vor dem Altar singt oder ließet. Bey Tafel Musicken wird vor der Tafel gestimmt ist aber eine Veränderung der Stimmung wegen Fremden und deren Instrumente nöthig so muß dieses nicht allzu laut geschehen. Als eine Haupt Regel aber muß angenommen werden, nie unter dem Singen, Solo spielen, Cadentzen und Schluß Trillos zu stimmen, als welches verhindert den Singenden und Spielenden zu hören. Hingegen muß darauf genau gesehen und gehalten werden, bey blaßenden Instrumenten immer die reine Stimmung zu erhalten. Die jenigen so dergleich spielen, müßen selbst den Ton rein angeben und wo solcher etwa durch Steigen abweichen solte auf diese oder eine bekannte Art so gleich den Ubel abhelffen.’

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 North, c1700: Roger North, Cursory notes of musicke, ed. M. Chan & J. C. Kassler (1986), 141